Agile Ansätze – Teil II

Blick in die Zukunft.

Eine agile Netzwerkorganisation im 21. Jahrhundert mit einer sich befruchtenden Kollaboration, der Kundennutzenorientierung, einer End-to-End Wertschöpfung und einer dezentralen Verantwortung klingt für mich noch immer etwas surreal. Rein von meinen Referenzerfahrungen kann ich mir dieses Zukunftsszenario nicht vorstellen, und gerade deshalb sehe ich die absolute Dringlichkeit, solche Arbeitswelten zu schaffen. Die Welt braucht Holokratie mit reifen, selbstbestimmten, selbstreflektierten, motivierten, sich laufend weiterbildenden Menschen, mit dem Blick für das Ganze und dem Fokus auf die Kund*innen.

Depression, Sinnlosigkeit, Lustlosigkeit, Langeweile, Frust, Ärger, Wut, Aggression, Überarbeitung und vieles mehr können durch das Einnehmen der Rolle, die einem steht und an der man wachsen darf und kann, in viel kleineren Mengen auftreten, als in der Enge eines nicht passenden Schuhs. Durch eine selbstbestimmte Rolle, die wirkende Aufgabe im Team, die permanente Übernahme von Selbstverantwortung und Verantwortung im Team werden Energien frei, die man durch Unterdrückung des eigenen Könnens aufgrund von Faulheit, alten Glaubenssätzen und Werten und gleichzeitig gelebter Hierarchien niemals erreichen würde. Durch die Übernahme von Verantwortung ist man selbstbestimmter in dem eigenen Leben und hat nicht permanent das Gefühl, fremdbestimmt zu sein. Man nimmt das eigene Leben in die Hand, und führt sich und die Kolleg*innen sicher durch das Business Leben. Gerne zeige ich hier die Unterschiede zu „direktivem und dienendem Führen“ auf. Bei der dienenden Führung tut man Dinge, die der Chef/ die Chefin möchte, bei der direktiven Führung Dinge, die der Kunde/ die Kundin wünschen. Das Bestehen einer Firma ist meines Erachtens eher vom Kundenwunsch und -bedarf abhängig als vom Wunsch des Chefs/ der Chefin. Das sollte doch bereits seit Jahrzehnten das Ziel einer jeden Firma sein, um das Überleben des Unternehmens zu gewährleisten und dem Ganzen nachhaltigen Sinn zu verleihen.

Wollen wir nur das tun, was jemand sagt, der eine Position über mir besetzt, oder wollen wir uns mit allem, was wir haben und wissen einbringen, und von allen lernen, um den Zahlenden unserer Rechnungen an uns zu binden und ihn/sie zum Verbündeten, ja zum Freund/ zur Freundin machen?

Petra Kamper, Denkende

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.