Man lernt nie aus

Robert De Niro und Anne Hathaway glänzen in dem Hollywood-Streifen „Man lernt nie aus“.

Dieser Film hat mich nachdenklich und gleichzeitig hoffnungsvoll gemacht. Gilt er nicht als Aufruf für die Generationen, zusammenzuhalten und die Inhomogenität und unterschiedlichen Erfahrungen, Stärken und Leidenschaften auszuleben und zu vereinen! Dieser Mythos von Zusammenhalt und Unterstützung erinnert an einsame Heldenwege á la „Der Club der Toten Dichter“ (Dead Poets Society), auf dem Robin Williams andere auf neue Spuren bringt und dazu verleitet eigene Versuche zu initiieren, andere Strukturen, andere Methoden und Einfälle zu verfolgen und das Aktuelle zu hinterfragen, um aus sich selbst einen besseren und gebildeteren Menschen zu machen. Und tatsächlich berührt er Menschen, die durch seine Impulse vielleicht sogar das erste Mal in ihrem Leben die eigene Komfortzone überschreiten und die unheimliche und gerade deshalb befreiende Grenze hinter dem „Ich bin das nicht!“ entdecken.

Lasst uns in uns, um uns herum, hinter uns blicken und uns um 360 Grad drehen, damit wir nicht nur unseren engen Blickkorridor erblicken, sondern das „Was gibt es noch?“ erkennen. Offen zu sein und andere Meinungen anzuhören, Perspektiven kennenzulernen, an die wir nie im Traum gedacht hätten, neue Sichtweisen und verwirrende und unbekannte Gefühlsrichtungen für uns zu erkunden, sind meiner Meinung nach die ersten Schritte zu einem reifen Charakter eines Menschen.

Zu reifen heißt für mich auch, an einem Tag sagen zu können: „Nein, das ist nichts für mich!“ und am nächsten Tag aufgrund einer neuen Erkenntnis sagen zu können: „Doch, wenn das so ist, dann ist das doch was für mich!“ Jede neue Erfahrung, jedes Wort, das zwischen Menschen ausgetauscht wird, bedeutet ein Umdenken, Validieren, Ausscheiden, Akzeptieren, Revidieren. WARUM NICHT? Wenn ich eine Entscheidung auf Basis eines Erlebten treffe, kann ich aus einem anderen guten Grund erneut meine Meinung ändern. Wer nichts probiert und sich diesem waghalsigen Versuch hingibt, seine Meinungen zu revidieren, wird die Erfahrung niemals machen können, welche Freiheit in der Möglichkeit eines Meinungswechsels liegt.

Wenn sich verschiedene Generationen, Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Geschlechts einfach um den kleinsten gemeinsamen Nenner kümmern, das eigene ICH, dann wäre dies ein guter Anfang für eine vereinte Welt mit reifen Menschen, die einander zuhören, miteinander diskutieren, win:win-Lösungen finden und diese gemeinsam umsetzen. Die eigene Gedankenwelt kann die Lösung für unser aller Problem sein.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, sich selbst besser kennenzulernen.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, einem anderen vorurteilsfrei zuzuhören.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, sich für seine Schwächen nicht mehr zu schämen, sondern sie anzusehen und sich selbst dadurch besser zu verstehen.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, stehen zu bleiben.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, sich hinzusetzen.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, zur Ruhe zu kommen.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, zu sich zu kommen.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, sich selbst in den Arm zu nehmen.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, sich selbst zu schätzen und zu respektieren.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, sich mit sich selbst zu versöhnen.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, sich selbst zu vergeben.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, sich selbst in die Augen zu sehen und Liebe zu erkennen.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, sich selbst anzunehmen.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag, sich selbst zu lieben.

Vielleicht ist gerade heute ein guter Tag für einen Museumstag. Laut John Strelecky geht es um den „Zweck der Existenz“ (Buchempfehlung: BIG FIVE FOR LIFE). Es geht um das, was wesentlich ist im Leben. Was möchtest du in deinem Leben getan, gesehen oder erlebt haben? Und vielleicht ist heute ein guter Tag, diese zu definierenden Wünsche um die Frage „Wem möchte ich in diesem Leben geholfen haben?“ zu ergänzen.

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